Eventdienstleister: Zwei die's wissen müssen

Kerstin Meisner und Jens Kahnert von der memo-media Verlags-Gmbh im Interview zum neuen Eventbranchenbuch

Eventdienstleister: Zwei die's wissen müssen

Pünktlich zur BEST OF EVENTS 2019 erschien das neu strukturierte Eventbranchenbuch. Kerstin Meisner und Jens Kahnert, Geschäftsführer der memo-media Verlags-GmbH, haben sich an eine Restrukturierung des Buches gemacht. Wir wollten mehr über die beiden Geschäftsführer und das über 7500-Kontakte-starke Buch wissen. Dabei erfuhren wir auch, wie die beiden Geschäftsführer miteinander umgehen und was ihnen noch wichtig ist….

Wann und wie kam es zu der Idee ein Eventbranchenbuch zu publizieren?

Kerstin: Ich habe früher – zu Pre-Internet-Zeiten - als Producerin fürs Fernsehen und für Events gearbeitet. Danach habe ich im Auftrag vom Land NRW eine Internet-Community für die Medienbranche aufgebaut. Aus diesen beiden Erfahrungen ist dann im Frühjahr 2000 die Idee zu memo-media entstanden. Im Dezember 2000 haben wir dann gegründet und im Juni 2001 ist memo-media.de online gegangen. Kurz darauf ist auch das erste Eventbranchenbuch erschienen.

Wie bekommt Ihr Änderungen aus der Branche mit, die ins Eventbranchenbuch gehören?

Jens: Durch unsere unzähligen Messepräsenzen und die Teilnahme an vielen Branchen-Gremien, bekommen wir recht gut mit, was in der Branche gerade passiert und welche Trends sich gerade entwickeln. Hinzukommt ein enger Draht und intensiver Austausch mit all unseren Kunden, wodurch wir wirklich aus allen Gewerken der Branche einen guten Überblick gewinnen können. Natürlich lässt sich auch viel über die Anfragen der Nutzer ablesen, die über das Online-Portal kommen.

Warum habt Ihr das Eventbranchenbuch jetzt restrukturiert? Was hat Euch nicht mehr gefallen?

Jens: Es war dringend an der Zeit, dem Handbuch eine neue Struktur zu geben. Die Branche ist so vielfältig und einige Gewerke haben in den letzten Jahren so stark an Gewichtung gewonnen, dass wir dem auch im Eventbranchenbuch gerecht werden wollten. Jedes Gewerk hat jetzt seinen eigenen Bereich und das Eventbranchenbuch ist somit wesentlich strukturierter.

Welchen Nutzen hat es für Berufseinsteiger und den Nachwuchs?

Kerstin: Oft ist es für Berufseinsteiger, aber auch für den Nachwuchs schwer, die ganze Branche zu „greifen“. Gerade in der Ausbildung bekommt man ja oft nur den „eigenen Horizont“ des Gewerkes, in dem der Ausbildungsbetrieb tätig ist, mit. So bekommt z. B. ein Auszubildender in einem Catering-Unternehmen auch mit, welche tollen Locations es auf dem Markt gibt.

Wie haltet Ihr Eure professionellen Kontakte (bei der Masse) in die Branche frisch und wie behaltet Ihr den Überblick?

Jens: Wir legen großen Wert darauf, unsere verschiedenen Verteiler genau zu kennen und diese auch möglichst aktuell zu halten. Denn was bringt es einem Inserenten, wenn zwei Drittel der Empfänger nicht mehr der richtige Ansprechpartner für die Veranstaltungsplanung im Unternehmen sind. Viele Kontakte aktualisieren wir über die mehr als 20 Fachmessen, auf denen wir jedes Jahr vertreten sind. Ein weiterer Teil wird durch das Feedback auf die regelmäßigen Print-Aussendungen aktualisiert. Der größte Teil ist aber nach wie vor unsere „Basis-Arbeit“, bei der jeder mal das Headset anlegt und die Kontakte anruft und „von Hand“ aktualisiert. Da geht zwar einiges an Zeit für drauf, weil die Gespräche oft spannend sind, aber es lohnt sich immer, direktes Nutzer-Feedback zu bekommen!

Zu Eurem Angebot gehören ja auch das Eventbranchenverzeichnis genauso wie der Blog für die Eventplanung, die Magazine showcases und Eventmoods oder das Eventbranchenbuch mit über 7.500 Direktkontakten. Euer Tipp an Neueinsteiger: Wie bekommt man als Nachwuchstalent neu in der Branche am besten den Überblick? Oder sollte man sich frühzeitig spezialisieren?

Kerstin: Klar, ist man als Nachwuchs erst einmal wie erschlagen von dem Angebot der Branche. Am besten nimmt man sich erst einmal das Eventbranchenbuch vor und setzt sich hier mit der Struktur auseinander. Damit hat man schnell den Überblick, welche Gewerke man für die Eventplanung überhaupt braucht. Der monatliche memoLetter informiert dann über wichtige Branchennews, die Branchentermine und neue Anbieter. Und in unserem Magazin Eventmoods kommen immer wieder Branchen-Experten zu Wort, die auch einen Blick „backstage“ erlauben und aus dem Nähkästchen plaudern.

Was schätzt Ihr an der zehn Jahre währenden Zusammenarbeit mit dem Studieninstitut? Welchen Stellenwert hat Aus- und Weiterbildung für die Eventbranche?

Kerstin: Wir schätzen den stetigen Austausch mit Michael, Kristin und dem ganzen Team sehr, da sich in den Gesprächen oft gute neue Ideen und Anregungen für beide Seiten ergeben! Die Aus- und Weiterbildung hat einen enorm hohen Stellenwert in der Branche. Denn nur so kann sich die ganze Branche professionalisieren, stetig weiterentwickeln und immer weiter an Bedeutung gewinnen. Wir haben schon immer den Fokus auf den Nachwuchs gelegt und unterstützen auch Formate wie den Azubi-Kongress MEET Hamburg und das Forum VIA Münster. Wenn Auszubildende auf den Messen zu uns an den Stand kommen, nehmen wir sie und ihre Anliegen absolut ernst und freuen uns, wenn wir ein Wegbegleiter für sie werden können. Wir selbst bilden nun auch schon seit 2004 aus und man sieht ja am Beispiel von Jens, wo eine gute Ausbildung hinführen kann. Seit September letzten Jahres ist er mein gleichberechtigter Partner als Gesellschafter und Geschäftsführer.

Wofür engagiert Ihr Euch noch so intensiv?

Kerstin: Soziales Engagement ist uns enorm wichtig! Gerade erst haben wir unsere Eventsäcke in die zweite Runde zur #memoaroundtheworld Aktion geschickt. Hierbei sammeln wir Kilometer für den guten Zweck. Letztes Jahr haben wir dank der vielen tollen Fotos, die uns Kunden von überall auf der Welt geschickt haben, unser Ziel sehr schnell erreicht und lassen jetzt gerade einen Wasserfilter im Dorf Glypko in Togo bauen, durch den täglich 1.500 Liter sauberes Trinkwasser gefiltert werden kann. Mehr über #memoaroundtheworld erfahrt ihr auf unserer Facebook-Seite.

Jens: Oft unterstützen wir Projekte, zu denen wir einen persönlichen Bezug haben, auch redaktionell. So gab es in der letztjährigen Weihnachtsausgabe unserer Eventmoods auch einen schönen Artikel mit Spendenaufruf zu einem Projekt auf Bandaneira, bei dem Computer für die einzige Schule auf der kleinen Insel angeschafft wurden. Ich selbst unterstütze mit meiner Frau jedes Jahr eine Hilfsorganisation „Uthando“ in Südafrika, bei der wir auch schon vor Ort waren und wissen, dass das Geld an die richtigen Stellen gelangt. Auch unterstützen wir zwei Sportvereine hier in der direkten Nachbarschaft. 

Kerstin: Verantwortung zu übernehmen ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir bilden seit 15 Jahren aus, drucken klimaneutral, engagieren uns in der Branche genauso wie auch in der direkten Nachbarschaft und versuchen, unseren ökologischen Fußabtritt so klein wie möglich zu halten. Wir werden so oft nach den Trends in der Eventbranche gefragt. Neben dem Megatrend „Digitalisierung“ hoffen wir, dass nachhaltiges Verhalten mit all seinen Facetten zum langfristigen Trend wird.

Fotonachweis: memo media