Das Volontariat von treibhaus 0.8 – unser Interview

Unser Interview zum Thema: Volontariat von treibhaus 0.8

Das Volontariat von treibhaus 0.8 – unser Interview

Absolventen unseres Betrieblichen Lehrgangs Eventmanagement (komm) können sich jetzt für das renommierte einjährige Volontariat von treibhaus 0.8 bewerben. Das Volontariat zielt auf die weiterführende Spezialisierung junger Nachwuchstalente im Bereich Kreativ-Konzeption ab. Hier lernen sie, Ideen zu entwickeln, Marken und Botschaften live in Szene zu setzen und passende Kommunikationskanäle zu nutzen.

Wir sprachen darüber mit Annette Beyer, freie Kreativ-Konzeptionerin und Initiatorin sowie Studienleiterin von treibhaus 0.8.

Frau Beyer, was zeichnet Ihrer Meinung nach die Zusammenarbeit mit dem Studieninstitut aus?
Ich finde es sehr gut, dass durch unsere Kooperation auch Leute an den Konzeptionerberuf herangeführt werden, die aus dem operativen Bereich kommen. Wer im Laufe seiner Event-Management-Ausbildung entdeckt, dass er Lust und Talent für Kreativ-Konzeption hat, hatte bisher keine Möglichkeit, sich entsprechend zu qualifizieren. Ich bin gespannt, wie das Angebot von den jungen Praktikern angenommen wird.

Ab sofort können sich auch unsere Absolventen für den Talenttest zum treibhaus 0.8 Volontariat bewerben. Worauf wird im Rahmen des Online-Aufnahmetests bei den Bewerbern geachtet?
Die Idee entscheidet. Und die Idee. Ja, und natürlich die Idee. Bei unseren fünf Aufgaben geht es nicht um Veranstaltungsplanung. Sondern wir wollen wissen, ob jemand eine Kommunikationsaufgabe versteht und zielgenau löst. Und ob er uns dabei auch noch überraschen kann. Sehr wichtig ist, die eigene Idee sprachlich überzeugend auf den Punkt zu bringen. Konzeptioner schreiben ja in der Agentur die Konzepte und verkaufen sie an den Kunden. Und der hat meistens weder viel Phantasie noch viel Zeit.

Gibt es möglicherweise Besonderheiten bei diesem Online-Verfahren?
Es ist völlig anonym. Wir Prüfer kennen nur die E-Mail-Adresse des Absenders. Es interessiert uns nicht, welche Ausbildung oder Berufserfahrung jemand hat. Wir wollen nur Talent sehen. Die Aufgaben wurden von den Agentur-CDs bewusst so gestellt, dass man für ihre Lösung keine Agenturerfahrung braucht.

Haben Sie Tipps, die Sie den Youngsters dafür mit auf den Weg geben könnten?
Der Wahlspruch des treibhaus 0.8 heißt: „Jede gute Idee passt auf eine Streichholzschachtel.“ Wenn man mehr als 3 kurze Sätze braucht, um seine Idee einem Unbeteiligten zu erklären, ist sie noch nicht ausgereift. Also einfach mal an Eltern oder Freunden testen und das Feedback ernst nehmen. Im Onlinetest hat man für jede Aufgabe 1200 Zeichen. Das reicht dicke. Wir wollen keine Abhandlungen. Und auch keine tollen Präsentationen. Für uns zählt nur der Inhalt.

Worin liegen die Highlights und/oder Schwerpunkte des Volontariats?
Die Volontäre arbeiten meist ausschließlich in der Abteilung Konzeption/Kreation. Die Hauptaufgabe der Konzeption ist es, mit überzeugenden Kreativ-Konzepten Aufträge für die Agentur reinzuholen, also Pitches zu gewinnen. In einem Pitchkonzept steckt manchmal wochenlange Arbeit. Da sind unsere Volontäre von Anfang an mit eigenen Konzeptideen beteiligt. Im zweiten Halbjahr präsentieren sie meist auch schon selbst vor dem Kunden. Unsere Volontäre erzählen mir immer, was für ein tolles Gefühl es ist, einen Pitch-Gewinn zu feiern, zu dem man mit einer eigenen Idee beigetragen hat.

Sie kennen die Branche wie nur wenige und haben schon viele junge Menschen im Zuge der Ausbildung begleitet. Was würden Sie jungen Talenten raten, die sich grundsätzlich für ein treibhaus 0.8 Volontariat interessieren?
Mit dem bestandenen Talenttest hat man ja noch keine Volontärstelle. Die werden nur von unseren Partner-Agenturen angeboten. Fast alle CDs in den Agenturen wünschen sich von ihren Konzeptionern zwei Eigenschaften. Erstens: Ein waches, aktives Interesse für Medien und Kultur. Wer selber blogged, Theater spielt, Streetart macht, Filme dreht oder in einer Hobbyband spielt, hat auf jeden Fall ein Gespür für Trends und für „Live.“  Zweitens: Überzeugend gelebte Kreativität. Echte Kreative entwickeln bei jeder Gelegenheit Ideen – im Beruf, in der Ausbildung, beim Hobby, auf Reisen … Legen Sie sich einen Zettelkasten mit Ihren Ideen an, auch mit den nicht umgesetzten, und präsentieren Sie die besten bei Ihrer Bewerbung – als Skizze, als Geschichte, als Modell.

Grundsätzlich gefragt: Wie interpretieren Sie die Rolle der Kreativ-Konzeption in der Eventbranche?
Ganz einfach: Der Konzeptioner holt den Job. Wir schreiben Konzepte, um mit unserer Agentur einen Pitch zu gewinnen oder um einen Kunden zu halten. Dabei wird die Kreativität und Zielgenauigkeit von Konzepten immer entscheidender. Denn in großen Unternehmen sitzen uns mittlerweise anspruchsvolle Live-Kommunikationsprofis gegenüber, die sich nichts mehr vormachen lassen. Was mich persönlich freut: Schlaue Kunden erwarten von den Agenturen jetzt echte Inhalte und glaubwürdige Geschichten. Inhaltlich anspruchsvoll zu arbeiten ist auf die Dauer viel befriedigender als „schneller, höher, weiter, bunter“.  

Wie sieht aus Ihrer Sicht das Anforderungsprofil eines guten Konzeptioners aus?
Die Grundeigenschaften - Kreativ Denken, kreativ Leben und hellwach sein für Trends in Kultur und Medien – hab ich genannt. Dazu kommt ein ausgeprägtes analytisches Denkvermögen. Man muss gleichzeitig wild rumspinnen können und dabei hart die strategische Spur halten. Das können nicht viele Leute.  Außerdem braucht man eine überdurchschnittliche hohe geistige Flexibilität und ein gutes Sprachgefühl fürs Texten.

Wie schätzen Sie die Chancen der Volontariats-Absolventen ein?
Erfahrene Konzeptioner sind zurzeit die gesuchtesten Leute in der Branche. Viele Stellen können nicht besetzt werden. Der Grund: Siehe oben beim Anforderungsprofil. Kurz: Unsere Absolventen „gehen weg wie warme Semmeln.“

Frau Beyer, herzlichen Dank für das Gespräch!

Bildrechte: treibhaus 0.8