In vs out - Facebook vs Snapchat vs Twitch. Teil 2 des Interviews mit Raoul Haslauer von den Wunderknaben.

Digital und Social Media: Warum wir heute über morgen nachdenken sollten, erfahren Sie von Raoul Haslauer, der mit der Agentur Wunderknaben Unternehmen strategisch berät.

In vs out - Facebook vs Snapchat vs Twitch. Teil 2 des Interviews mit Raoul Haslauer von den Wunderknaben.

Seit mehr als 11 Jahren im Markt, gehört die Agentur Wunderknaben heute zu den Top 10 der Social Media- & Digital Agenturen im DACH-Raum.
Im ersten Teil unseres Interviews mit Raoul Haslauer von den Wunderknaben haben Sie gelesen, welche Kernfragen sich Unternehmen im Zuge ihrer Online- und Social Media Strategie unbedingt stellen und auch beantworten sollten. Erfahren Sie hier im zweiten Teil unseres Gesprächs, wie Sie sich über neue Entwicklungen informieren können und ob Sie immer und überall online mitmischen müssen – oder auch nicht.

Studieninstitut: „Herr Haslauer, angeblich laufen Facebook die jungen User weg. Oder sie interessieren sich gar nicht erst dafür. Total angesagt bei den Kids sind derzeit Snapchat oder Twitch. Wie trifft man hier die Auswahl und wer hält den Unternehmer hier up-to-date?“
Raoul Haslauer: „Beständigkeit im Web heißt, nicht nachzulassen und sich zu informieren. Das geht übrigens recht gut über Portale wie bei Thomas Hutter, etailment, heise.de uvm. Niemand hat alle Entwicklungen und Technologien immer im Blick. Ich übrigens auch nicht☺.
Man sollte sich aber immer fragen, ob man sich für einen Schnellschuss engagiert, vielleicht einem kurzfristigen Hype folgt, oder im Zuge einer nachhaltigen Strategie dieses bestimmte Medium dann bedient oder eben nicht. Es gibt ja nun auch Kanäle, die derart schnell sind, dass die soeben verbreitete Meldung in kurzer Zeit verblasst. Beispiel Instagram: Hier muss man mehrmals pro Tag Content teilen, um überhaupt erkannt, wahrgenommen und vor allem langfristig relevant zu werden. Und auch dann bleibt die Frage, ob man mit dieser Aktion in das von mir zuvor angesprochene Online-Ökosystem der User überhaupt reinpasst.“ (Erfahren Sie mehr zum Thema Online-Ökosystem der User im ersten Teil des Interviews…)

Studieninstitut: „Wenden wir uns noch mal dem klassischen Mittelständler zu: Die meisten haben keinen Mitarbeiter, der einzig und allein die Strategie und die Präsenz in den Social Media vorantreiben könnte. Kann unter solchen Bedingungen ein Eintritt überhaupt gelingen?“
Raoul Haslauer: „Die Gangart, sprich wie stark man sich engagiert, kann ganz unterschiedlich sein. Nur: Grundsätzlich muss eine Top-Down-Entscheidung pro Engagement seitens der Geschäftsführung vorliegen. Und es braucht Ressourcen. Das muss nicht unbedingt ein einzelner Mitarbeiter wie ein Social Media Manager sein. Aufgaben und damit Kanäle lassen sich auch auf mehrere Köpfe verteilen. Aber die Umsetzung der Contentstrategie sollte - wenn möglich - von einer Person geleitet werden.“

Studieninstitut: „Können Unternehmen etwa in Facebook ihre Geschäftsziele, wie gesteigerten Absatz, erreichen?“
Raoul Haslauer: „Pauschal lässt sich das so nicht beantworten. Vielmehr müsste man der Frage nachgehen, welche Ziele man verfolgt, welche Inhalte sich für welchen Kanal und für welche Zielgruppe wie anbieten, wie sich mehr Leute für die eigene Website begeistern lassen und vor allem, wie man das alles - gesamt betrachtet -inszenieren kann. Was möchte ich vom User als nächstes? Diese Kernfrage hilft enorm bei all diesen Überlegungen. Und dann kann ein Ziel auch Conversion/Absatz-Steigerung sein…“

Studieninstitut: „In Ihren Ausführungen verweisen Sie ja besonders deutlich auf die Strategie hin, die ein Unternehmen erarbeiten muss, um erst dann Online- und in den Social Media zu starten….“
Raoul Haslauer: „Ja, das ist einfach immanent wichtig, um überhaupt erfolgreich sein zu können. Bei all diesen Fragen unterstützen wir ja auch, da wir uns zunächst einmal als strategische Berater verstehen. Nur sollte im Unternehmen auch das Verständnis für diese Vorgehensweise da sein. Grundsätzlich ist Online- und Social Media für alle Unternehmen sinnvoll. Nur müssen unbedingt Ziele, Aufgaben, Kernbotschaften, Content, die hauptsächlichen Treiberthemen, die Messages, die Intensität des Engagements, wie viel Infotainment ist gewollt – all das sollte definiert sein. Wichtig sind in dem Zusammenhang auch Regeln. Ein Unternehmen muss interne und externe guidelines festlegen, die auch das kommunikative Verhalten etwa der Mitarbeiter festlegen. Aber auch das ist schon ein eigenes Thema für mehr als eine Stunde im Seminar – wie etwa im Kurs zum Online-Marketing-Manager oder auch im Studium zum Betriebswirt Online-Marketing.“

Studieninstitut: „Letzte Frage, Herr Haslauer, was lässt sich zu den so genannten Influencern im World Wide Web sagen?“
Raoul Haslauer: „Ein wichtiges Thema. Das eine ist, die relevanten Influencer im Web zu erkennen, wie etwa bestimmte Blogger, und sich mit ihnen auszutauschen. Das andere, Influencer im Web für sich zu Botschaftern zu machen. Ein sehr gelungenes Beispiel ist hier der österreichische Privatsender Puls 4, der zur ProSiebenSat.1 Media Gruppe gehört. Der Sender lud im Zuge seines „influencer days“ junge Menschen zwischen 13 und 18 Jahren ein, an einem Tag ihren persönlichen Helden kennenzulernen. Insgesamt bewertet ein sehr kluges Konzept, weil hier Online- und Social Media die verlängerten Arme des TV-Formats sind. Diese ersten Gehversuche zeigen, wie sich über eine Sendung hinaus junge Menschen als Botschafter via Web aktivieren lassen. Dieses Zusammenspiel der mannigfaltigen Kanäle wird die weiteren Entwicklungen mit bestimmen.“

Studieninstitut: „Lieber Herr Haslauer, wir danken Ihnen für das Gespräch!“

Das Gespräch mit Raoul Haslauer führte Tanja Barleben, Pressesprecherin des Studieninstituts für Kommunikation.

Informationen über die Wunderknaben
Wer sich mit Raoul Haslauer austauschen möchte, kann das auf direktem Wege tun:

Raoul Haslauer
Head of Social Media & Digital
Wunderknaben GmbH. Wien
Mobil: +43 664 423 00 23
Fon   +43 1 367 04 50
www.facebook.com/wunderknaben

...und noch ein anderes interessantes Interview mit ihm und mit dem Mit-Gründer und Managing-Partner Stefan Schmertzing lesen…

Bildquelle: Raoul Haslauer/ Wunderknaben